EAA aktuell
Flexible Kostenstrukturen für kosteneffiziente Erfüllung des Abwicklungsauftrags geschaffen
Das Geschäftsjahr 2023 ist für die EAA erfolgreich verlaufen. Im Fokus der Abwicklungstätigkeit standen – wie bereits zuvor – Maßnahmen zum vorzeitigen Portfolioabbau und ein aktives Beteiligungsmanagement. Der Bestand an Krediten und Wertpapieren wurde bis zum 31. Dezember 2023 um 1,3 Mrd. EUR auf 6,3 Mrd. EUR abgebaut, und das Nominalvolumen im Handelsbestand seit Jahresbeginn um 6,7 Mrd. EUR auf 49,9 Mrd. EUR verringert.
weiterTransparentes Geschäftsmodell
Im öffentlichen Auftrag
Die EAA agiert als Asset-Manager mit einem klaren, in ihrem Statut verankerten, öffentlichen Auftrag: Sie wickelt die von der ehemaligen WestLB AG (nunmehr Portigon AG) und ihren in- oder ausländischen Tochterunternehmen übernommenen Risikopositionen und nichtstrategienotwendigen Geschäftsbereiche (übernommenes Vermögen) wertschonend und risikominimierend ab. Dies dient der Stabilisierung des Finanzmarkts.
weiterEAA-Rating
Sehr gute Bonität und erstklassige Ratings
Die EAA ist wirtschaftlich und organisatorisch selbstständig, das heißt unter anderem, dass sie auch ihre Refinanzierung selbst plant und mit eigenen Emissionen am Kapitalmarkt umsetzt. Durch die gesetzlich verankerten Haftungszusagen ihrer Beteiligten verfügt die EAA über eine sehr gute Bonität.
weiterGeschäftsberichte
Das Abwicklungsergebnis optimieren
Die EAA hat rund 90 Prozent der Finanzprodukte, die sie 2009/2010 und 2012 von der ehemaligen WestLB übernommen hat, abgebaut. Das Portfolio wurde damit deutlich schneller reduziert als geplant. Der Abbau erfolgte wertschonend. So verfügt die EAA über höhere Reserven als für diesen Zeitpunkt erwartet.
weiterMehr als zehn Jahre operative Tätigkeit der EAA
Die EAA hat in Folge der Finanzkrise in zwei Schritten Positionen der ehemaligen Landesbank WestLB, einer international verflochtenen Großbank, mit dem Ziel übernommen, sie verlustminimierend abzubauen. Bislang ist das deutlich schneller und besser gelungen als ursprünglich erwartet. So hat die EAA zur Stabilisierung des Finanzmarkts beigetragen und verhindert, dass Risiken des insgesamt rund 200 Milliarden Euro umfassenden Portfolios schlagend werden. Die Haftungszusagen ihrer öffentlichen Beteiligten hat sie bisher nicht in Anspruch genommen.
Die EAA hat mit dem im abgeschlossenen Projekt zur effizienten Weiterentwicklung sowie zur Optimierung und Flexibilisierung des Verwaltungsaufwands ihre Betriebsprozesse und Infrastruktur umfangreich auf neue Dienstleister ausgelagert. Damit ist die Abwicklungsanstalt als schlanke Steuerungseinheit mit ihren wesentlichen Funktionen Überwachen, Steuern und Entscheiden aufgestellt. Zudem hat sie damit eine flexible Kostenstruktur geschaffen, die für eine kosteneffiziente Erfüllung des Abwicklungsauftrags unerlässlich ist.
EAA verteidigt sich erfolgreich im Cum-Ex-Rechtsstreit
Mit der Entscheidung des Bundesgerichtshofes ist eine vierjährige gerichtlichen Auseinandersetzung beendet und das größte Einzelrisiko abgewendet.
„Die EAA ist bei dem Umbau ihrer Strukturen hin zu einer schlanken Steuerungseinheit mit den fokussierten Funktionen ‚Überwachen, Steuern und Entscheiden‘ sehr gut voran gekommen. Ein wichtiges Fundament bilden dabei weiter die hochmotivierten und leistungsstarken Beschäftigten der EAA.“
Christian Doppstadt, Mitglied des Vorstands
Durch das Abschließen größerer Projekte und die gezielte Auslagerung einzelner Tätigkeiten an spezialisierte Dienstleister, schaffen wir die Strukturen, um zukünftig als schlanke Steuerungseinheit mit den fokussierten Funktionen ‚Überwachen, Steuern und Entscheiden‘ aufgestellt zu sein."
Christian Doppstadt, Mitglied des Vorstands
Investment-Grade-Anteil
Durch veränderte Rahmenbedingungen wird die irische Tochter EAA Covered Bond Bank Plc. abgewickelt und nicht wie zunächst geplant verkauft. Der Rückkauf der CBB-Anleihen, die der Refinanzierung dienten, gelang zu Beginn des zweiten Halbjahres 2020.
Wie jedes Unternehmen mussten wir uns in der ersten Hälfte des Jahres 2020 an die neue Situation anpassen. So haben wir die schnelle Umstellung auf Arbeit von zu Hause aus, die Implementierung digitaler Arbeitsprozesse und die Einführung eines Hygienekonzepts für unseren Standort vorgenommen“
Christian Doppstadt, Mitglied des Vorstands
Rund 90 Prozent des ehemaligen WestLB-Portfolios sind abgewickelt. Die Risiken des Portfolios im Stressszenario sind seit 2012 um 69 Prozent gesunken. Die Kosten wurden gegenüber 2012 um 67 Prozent reduziert. Die EAA entwickelt ein Bündel von Maßnahmen, um die Abwicklung des Restportfolios bei gleichzeitiger Optimierung des Abwicklungsergebnisses weiter voranzutreiben und beginnt mit deren Umsetzung.
Standard & Poor´s hebt das langfristige Rating des Landes Nordrhein-Westfalen und in Folge das der EAA an. Die Rating-Agentur stellt unter anderem fest, dass eine Inanspruchnahme des Landes aus seiner Verlustausgleichspflicht für die EAA weniger wahrscheinlich geworden ist.
Das Portfolio ist nominal kleiner und qualitativ besser als für diesen Zeitpunkt erwartet. In einem günstigen Marktumfeld ist es der EAA gelungen, dabei zugleich höhere Reserven aufzubauen. Die EAA sieht Optionen, die ursprünglich für 2027 gesetzten Abwicklungsziele vorzeitig zu erreichen.
Portfolioabbau erfordert stetige Anpassung: Die EAA richtet ihre Service-Töchter konsequent auf die Anforderungen des fortschreitenden Portfolioabbaus aus: IT- und Operations-Leistungen werden in ein privatwirtschaftliches Unternehmen verlagert, auch die Portfoliomanagement-Tochter wird privatisiert.
„Der Kern unserer heutigen Aufgaben besteht darin, eine motivierte Mannschaft, eine stabile IT und hohe aufsichtsrechtliche Standards mit strengem Kostenmanagement in Einklang zu bringen“
Horst Küpker
Mitglied des Vorstands
Die EAA kann den Abbau von Rechtsrisiken entscheidend vorantreiben: Sie beendet komplexe Verfahren um kommunale Derivateverträge – trotz anfänglicher negativer Urteile – erfolgreich durch Vergleiche. Zugleich übernimmt sie ihren größten Dienstleister für IT und Operations und optimiert dessen Leistungen für das EAA-Portfolio.
Am Ende des Jahres sind mehr als drei Viertel des Bankbuchs und mehr als zwei Drittel des Handelsbestands abgebaut. Der Anteil sehr guter, guter und mittlerer Positionen im Portfolio steigt auf 67 Prozent.
Langfristig angelegte Strategien zahlen sich aus. Die EAA schließt aufwändige Restrukturierungen ab und verkauft wesentliche Beteiligungen. Sie privatisiert eine Bank und veräußert einen Spezialisten für private Hauskredite. Die Gründung einer Tochtergesellschaft für das Portfoliomanagement sichert die operative Stabilität.
Die EAA passt ihre Prozessstrukturen an das veränderte Portfolio und erweiterte regulatorische Anforderungen an. Sie optimiert Wertschöpfungsketten und treibt zugleich die Abwicklung zügig voran. Am Ende des Jahres ist das Portfolio auf einen Wert unter 100 Milliarden Euro gesunken.
Weniger als
Die EAA übernimmt ein zweites Portfolio, das mit einem Volumen von 124,4 Milliarden Euro den Umfang des ersten deutlich übersteigt. Es enthält einen Handelsbestand mit derivativen Produkten. Die international verflochtene WestLB geht vollständig vom Markt.
Die EAA baut ihre Fachkompetenz rasch aus und entwickelt eigene Mess- und Steuerungsgrößen, um die Abwicklung des breit diversifizierten internationalen Portfolios zu optimieren. Das so gewonnene Vertrauen internationaler Investoren sichert die Refinanzierung.
„Für den Steuerzahler bewirkt die Gründung einer Abwicklungsanstalt eine sogenannte Option zu Warten („Option to wait“). Diese kann die Kosten der staatlichen Beihilfe reduzieren.“
Professor Markus Rudolf, WHU – Otto Beisheim School of Management.
Die EAA beginnt ihre Arbeit bei Null, denn für die öffentlich-rechtliche Abwicklungsanstalt existiert keine Blaupause. Kaum ein Dutzend Beschäftigter verantwortet jedoch von Beginn an ein Portfolio von 77,5 Milliarden Euro aus Krediten und teilweise äußerst komplexen Wertpapieren.