Zwischenbericht zum 30. Juni 2020
Umsetzung des Abwicklungsauftrags schreitet voran – Pandemie bisher ohne größere Auswirkungen
Düsseldorf, den 19. August 2020. Der Abbau des Portfolios der ehemaligen WestLB hat sich im ersten Halbjahr 2020 in Folge der Corona-Pandemie gegenüber den Erwartungen zu Jahresbeginn verlangsamt. Dennoch zeigte sich der Vorstand der EAA bei Vorlage des Zwischenberichts 2020 mit dem Stand der Abwicklung zufrieden. „Wir konnten trotz der Beeinträchtigungen wesentliche Fortschritte beim Abbau von derivativen Produkten im Handelsbestand erzielen und parallel den Rückbau unserer eigenen Organisation vorantreiben“, so EAA-Vorstandsmitglied Horst Küpker.
Die Kredite und Wertpapiere im Bankbuchbestand der EAA gingen von Januar bis Juni um rund 600 Mio. EUR oder rund vier Prozent auf 14,2 Mrd. EUR zurück. Der Handelsbestand sank im ersten Halbjahr 2020 um rund 25 auf knapp 112 Mrd. EUR nominal. Das entspricht einem Abbau von gut 18 Prozent innerhalb von sechs Monaten. Die EAA hat Ende des vergangenen Jahres ein Projekt zur beschleunigten Abwicklung der derivativen Produkte auf den Weg gebracht, das Ergebnis blieb allerdings bisher noch unter den Erwartungen.
„In der Pandemie haben sich die Aktivitäten in den für uns relevanten Märkten verlangsamt, das hat zwangsläufig auch unser Abbautempo gedrosselt“, sagt EAA-Vorstand Christian Doppstadt. Die EAA habe in Folge der Pandemie allerdings bis zum Stichtag keine größeren Zahlungsausfälle oder Wertberichtigungen von Engagements verkraften müssen.
Kostensenkung und Rückbau der eigenen Organisation im Fokus
Die Gewinn- und Verlustrechnung der EAA weist zum 30. Juni 2020 einen Fehlbetrag von 24,5 Mio. EUR aus. Negative Ergebnisse wurden im langfristig angelegten Businessplan der EAA von Beginn an für diese späte Phase der Abwicklung prognostiziert. „Insofern sehen wir uns trotz negativer Zahlen bei der Erfüllung unseres Abwicklungsauftrags weiterhin auf einem guten Weg“, so Doppstadt.
Die EAA konzentriere sich – neben dem Portfolioabbau – insbesondere darauf, die Verwaltung des Restportfolios abzusichern und zugleich die eigene Organisation zurückzubauen, um die Kosten weiter zu senken. Im ersten Halbjahr 2020 konnten die Allgemeinen Verwaltungsaufwendungen der EAA im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund vier auf knapp 64 Mio. EUR reduziert werden. Bis Ende 2019 hatte die EAA die Verwaltungsaufwendungen bereits um 67% gegenüber 2012 gesenkt, dem Jahr, in dem das EAA-Portfolio seinen Höchststand hatte.
Die EAA wurde als Abwicklungsanstalt des Bundes gegründet, um nach der Finanzkrise zur Stabilisierung der Märkte beizutragen und Risikopositionen verlustminimierend abzubauen. Rückbau und Abwicklung der eigenen Organisation sind dabei Teil ihres Gesamtauftrags.